Wir leben in Zossen und sind unserem Ort auf vielfältige Weise verbunden: mit seiner Geschichte und Gegenwart, mit seinen Menschen, die aus allen Regionen der Welt hierher kamen und kommen, mit den weltweiten Entwicklungen. Wir wollen in Zeiten der Umbrüche eine Plattform zum Meinungsaustausch, zum Lernen und Handeln bieten.
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu vergangenen Veranstaltungen:
Beitrag zum Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Zur eugenischen Sterilisation
Erinnerung an die Zukunft
Atomare Abrüstung - ein Gebot der Stunde?
Erinnerung an die Zukunft
Ökofilmtour 2023
Reparieren hat Zukunft
Am 27. Januar wurde auf der Gedenkveranstaltung ein Beitrag von Kurt Liebau vorgetragen, der an Kontinuitäten im Umgang mit Juden in Zossen vom 19. Jahrhundert bis zum Holocaust erinnerte. Auf Wunsch von Teilnehmern der Veranstaltung wird der Beitrag hier veröffentlicht.
In seiner letzten Sitzung nahm der Brandenburgische Provinziallandtag eine für die neue bevölkerungspolitische Richtung nationalsozialistischer Zielsetzung äußerst beachtliche Entschließung an, die folgenden Wortlaut hat:
„Durch die Fürsorge für Geisteskranke und sonstige Abnorme wird der Haushalt in der geschlossenen wie der offenen Fürsorge in dauernd steigendem Maße überaus schwer belastet. Dazu kommt die große Gefahr, die in der Erhaltung und Pflege dieser Menschen liegt. Minderwertiges Erbgut wird auf Kosten der Gesunden gefördert, da nachweislich die Minderbegabten sich stärker als die Höherbegabten vermehren. Es wird immer dringender, Maßnahmen zu ergreifen, die vorbeugend die ständige Weitervererbung minderwertiger Anlagen verhindern. Als wirksamstes Mittel hierfür bietet sich die Unfruchtbarmachung Geisteskranker und Abnormer. Nach dem geltenden Strafrecht ist sie nur zu reinen Heilzwecken, nicht aber aus eugenischen Gründen, selbst mit Einwilligung der Kranken zulässig.
Diese Zustände sind auf Dauer nicht mehr tragbar. Der Brandenburgische Provinziallandtag richtet deshalb an die Preußische Staatsregierung die dringende Bitte,mit allem Nachdruck bei den zuständigen Stellen der Reichsregierung sich dafür einzusetzen, dass das Reichsstrafrecht alsbald geändert wird, und zwar im Sinne des dem Reichsministerium zu dieser Frage bereits seit langem vorliegenden Gesetzentwurfes der Sächsischen Ministerien des Innern und der Justiz, der auch im wesentlichen dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft sowie der kulturellen und sozialen Verhältnisse entspricht. Darüber hinaus muß aber auch der Weg für eine zwangsweise Unfruchtbarmachung bei denjenigen Schwachsinnigen und kriminellen Psychopathen eröffnet werden, die mit der Unfruchtbatmachung freiwillig nicht einverstanden sind,bei denen aber mit großer Wahrscheinlichkeit schwere Erbschädigungen der Nachkommen zu erwarten sind.“
Quelle: Teltower Kreisblatt, 2. Juni 1933
An dieser Resolution war auch ein Zossener beteiligt, der auf Platz 3 der NSDAP in den Provinziallandtag gewählte Kunibert Saage, der auch Mitglied des Preußischen Staatsrates war.
Die Zossener Abonnenten der Zeitung waren also informiert. Reaktionen aus der Bevölkerung, den Kirchen usw. sind nicht bekannt.
Am 14. Juli 1933 erblickte dann das dazugehörige „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ (RGBl. I S. 529) das Licht der Welt.
Der Sterilisierung von bis zu 400000 Männern und Frauen folgte die systematische Ermordung von 70000 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen.
Am 1. September, dem Jahrestag des Überfalls Deutschlands auf Polen 1939 und Weltfriedenstag, hatten der Bildung und Aufklärung Zossen e. V. und die evangelische Kirchgemeinde zur Eröffnung der Ausstellung „Erinnerung an die Zukunft. Strahlenopfer von Hiroshima bis Tschernobyl“ in den Gemeindekirchensaal am Zossener Kirchplatz eingeladen. War es der Freitag oder die Konkurrenz des Weinfestes – sei es wie es sei: es kamen trotz entsprechender Werbung und direkter Einladung lediglich fünfzehn Menschen.
Nach der Eröffnung und Danksagung, insbesondere an die Mitglieder des BAZ e.V. und der evangelischen Kirche, die die Öffnungszeiten der Ausstellung zwischen dem 1. September und dem 8. Oktober absichern, sprachen Pfarrer Christian Guth und Kurt Liebau darüber, was sie in der gegenwärtigen Situation und beim Anblick der Ausstellung berührt. Das war berührend und aufklärend zugleich. Und es fand lebhaften Beifall unter den Anwesenden. Danach war Gelegenheit die Ausstellung anzusehen und sich untereinander auszutauschen, was lebhaft in Anspruch genommen wurde.
Am 7. September wird Frau Juliane Hauschulz von der deutschen Sektion der „Internationale Ärzti*nnen für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzti*nnen in sozialer Verantwortung e. V.“ (IPPNW) zur Gefahr eines Nuklearkrieges und dem gegenwärtig bestehendem Vertragssystem zur atomaren Rüstungskontrolle und Abrüstung sprechen. Frau Hauschild ist Mitarbeiterin des Projektes „To Servive is to Resist“ der IPPNW. Im Rahmen ihres Vortrages geht sie auch auf die Tätigkeit der IPPNW ein. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Gemeindekirchensaal, Kirchplatz 4 in Zossen. Wir freuen uns auf rege Teilnahme und interessante Diskussionen und laden Sie herzlich ein.
„Erinnerung an die Zukunft. Strahlenopfer von Hiroshima bis Tschernobyl“ heißt eine Ausstellung der Friedensbibliothek/Antikriegsmuseum der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg - Schlesische Oberlausitz.
Der Bildung und Aufklärung Zossen e.V. zeigt diese in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Gemeinde Zossen anlässlich des diesjährigen Weltfriedenstages in der Zeit vom 1. September bis 8. Oktober 2023 im Gemeindekirchensaal in Zossen, Kirchplatz 4.
Die Ausstellung versucht, sich anhand von Bildern und Texten von Strahlenopfern und Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen dem Zusammenhang von sogenannter „friedlicher“ und militärischer Nutzung der Atomkraft und der Gefahr beider für unser zukünftiges Leben zu stellen. So werden neben den kurz- und langfristigen Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki auch das Reaktorunglück von Tschernobyl oder verschiedene Atombombentests thematisiert. Die Folgen von Technologieentwicklung und in diesem Zusammenhang die Wahrnehmung von Verantwortung durch Wissenschaftler und Ingenieure für ihre Arbeitsergebnisse stellt sich immer wieder aufs Neue.
Die Veranstalter laden recht herzlich zur Eröffnung am 1. September, 19 Uhr in den Gemeindekirchensaal ein.
Für die Zeit der Ausstellung sind weitere ergänzende Diskussions- und Filmveranstaltungen in Vorbereitung. Näheres entnehmen Sie bitte der Website des Vereins (www.bazev.de) oder per Telefon unter 03377/303029.
Auch in diesem Jahr macht die vom Potsdamer Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz (FÖN e.V.) ins Leben gerufene Ökofilmtour Station in Zossen und seinen Ortsteilen.
Der lokale Veranstalter, Bildung und Aufklärung Zossen e.V., hat in diesem Jahr Filme ausgewählt, die der Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels gewidmet sind. Es geht dabei sowohl um die Verantwortung des Einzelnen für „sein“ Klimapaket und dessen Bewältigung, als auch um Möglichkeiten und Grenzen technologischer Lösungen für die Beseitigung der alten und neuen Klimasünden.
Die wachsende Zahl von Wärmepumpen, Solardächern und Windrädern in unserem Land sowie die künftigen Wasserstofflieferungen aus Afrika, Südamerika und dem Nahen Osten sollen die künftige Klimaneutralität sichern. Reicht aber für Klimaneutralität der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern? Müssen wir uns um „unsere“ Energieversorgung Gedanken machen oder nicht zwangsläufig auch um die der ganzen Welt? Auf dem letzten Weltklimagipfel in Sharm el Sheik wurden die Kosten zur Bewältigung der Klimaschäden und die Umstellung auf eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Wirtschaft im globalen Süden bis 2030 auf jährlich 2,4 Billionen Euro beziffert. Zählt auch hier das Verursacherprinzip und was würde das für Deutschland und die anderen Industriestaaten bedeuten?
Das sind nur einige Fragen, die auf eine Antwort warten.
Das Abendprogramm der diesjährigen achtzehnten Ökofilmtour umfasst folgende Veranstaltungen:
Donnerstag 02.03.2023 ab 19 Uhr, Zossen, Kirchplatz 7
Mein Fußabdruck, das Klima und ich
Klimagerechtigkeit – Was ist das eigentlich?
Donnerstag 09.03.2023 ab19 Uhr, Zossen, Kirchplatz 7
Das Energie-Dilemma – Wie sichern wir unsere Versorgung
Donnerstag 16.03.2023 ab 19 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Nächst Neuendorf, 15806 Zossen, Nächst Neuendorfer Landstraße 27
Die Recyclinglüge
Donnerstag 23.03.2023 ab 19 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Kallinchen, 15806 Zossen, Hauptstraße 21
Wo Brandenburg am schönsten ist
Die „Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte und soziale Fürsorge ‚Memorial‘“ wurde am 28. Januar 1989 in der damaligen Sowjetunion gegründet. Wesentliche Arbeitsfelder sind die Auseinandersetzung mit politischer Gewaltherrschaft, der Kampf um die Einhaltung der Menschenrechte und die soziale Fürsorge für die Überlebenden des Gulag-Systems der sowjetischen Arbeitslager. „Memorial“ hat über die Jahrzehnte die Namen von vielen Opfern der stalinistischen Verbrechen dem Vergessen entrissen und die Erinnerung an die Lager und Massengräber gepflegt. Das Eintreten gegen ethnische Diskriminierungen und den Rechtsextremismus, die Unterstützung politischer Gefangener und die Entsendung von Beobachtern in Kriegsgebiete traf bei der Regierung Russlands aufs wenig Wohlwollen. Mitarbeiter von „Memorial“ wurden Opfer von Überfällen, einige wurden ermordet. Trotz hoher internationaler Anerkennung (z.B. 2004 Alternativer Nobelpreis) und internationaler Proteste wurde die Nichtregierungsorganisation am 28. Dezember 2021 vom Obersten Gericht der Russischen Förderation aufgelöst.
„Memorial“ bildet ein Netzwerk mit gleichnamigen Organisationen in mehreren Ländern, u.a. in Deutschland.
Die evangelische Gemeinde Zossen und der Bildung und Aufklärung Zossen e.V. laden Sie herzlich zu einem Vortrags- und Gesprächsabend mit
Dr. Anke Giesen
Mitglied des Vorstands von MEMORIAL Deutschland
Mitglied im Vorstand von MEMORIAL International
ein. Frau Dr. Giesen informiert über die Organisation, die Lage in Russland, sowie die Arbeit in Deutschland.
Die Veranstaltung findet am 24. Juni 2022, um 19.15 Uhr im Gemeindekirchensaal, 15806 Zossen, Kirchplatz statt.
Im Rahmen der diesjährigen Ökofilmtour werden in Zusammenarbeit mit dem Träger der Tour, dem Potsdamer FÖN e.V., und dem Verein Bildung und Aufklärung Zossen e.V. Abendveranstaltungen in drei Ortsteilen der Stadt Zossen durchgeführt. Besonders gefreut hat uns aber, dass der WIR e.V., Träger des Schulprojektes „Rückgrat“, aus den ihn vorgeschlagenen Filmen zwei auswählte und bereits die erste Veranstaltung durchgeführt hat. „Reparieren statt wegwerfen“ heißt ein Weg zur Nachhaltigkeit. Welche Gedanken sich junge Menschen, die Zukunft unserer Gesellschaft, dazu machen, zeigen die Zuschriften und Bilder, die Schüler an den Bildung und Aufklärung Zossen e.V. geschickt haben. Wir denken, dass sie es wert sind veröffentlicht zu werden.
In der Schule behandeln wir gerade das Thema „Reparieren statt wegwerfen“. Zu diesem Thema haben wir vor kurzer Zeit einen passenden Film geguckt. In diesem Film wurde gezeigt, wie ein älterer Herr (Heinrich Jung) aus einer Kleinstadt seinen Mitmenschen dabei hilft, defekte Gegenstände zu reparieren, damit sie diese nicht wegschmeißen und somit neu kaufen müssen. Außerdem erzählte Heinrich Jung in diesem Film, dass größere Firmen ihre Kunden sabotieren, indem sie ihre Produkte absichtlich nicht lange haltbar herstellen, sodass die Kunden die Geräte schneller neu kaufen müssen. Heinrich Jung hat mit seiner kleinen Werkstatt namens Blitzblume in seinen 38 Jahren Arbeitszeit mehr als 13.000 Waschmaschinen, 7.400 Geschirrspüler, 2.000 Trockner, 1.000 Kühlschränke und 400 Staubsauger repariert und somit enorm der Umwelt geholfen.
Durch diesen Film lernten wir, dass man mit anderen Ansichten an defekte Gegenstände ran gehen sollte und sie nicht direkt als defekt abstempelt. Man sollte lieber erst versuchen diese Geräte zu reparieren oder sie zu einer Werkstatt bringen anstatt sie direkt wegzuwerfen. Außerdem wissen wir nun, wie umweltschädlich es ist Geräte zu entsorgen.
Wir denken, dass dieser Film sehr hilfreich für die Zuschauer ist, da er sehr motiviert, genau das zu machen, was auch Heinrich Jung jeden Tag für die Welt und seine Mitmenschen tut. Außerdem haben wir bemerkt, dass es sich besser anfühlt etwas selber zu reparieren als das Gerät neu zu kaufen. Man lernt viel dazu und bekommt mehr Selbstvertrauen.
Tim Kutsch
Joel Haselbach
Schulprojekt „Rückgrat“
Durch den Film „Reparieren statt wegwerfen“, den wir in der Schule geguckt haben, haben wir viel über das Thema Nachhaltigkeit gelernt. Das schockierende ist nicht nur, dass manche Firmen ihre Sachen so produzieren, dass sie schneller kaputt gehen, damit sie mehr Produkte verkaufen können, sondern der Müll- und Plastikverbrauch generell. Wenn man einfach mehr Produkte reparieren würde, wäre unser Müllproblem um einiges besser. Die Arbeit die Heinrich Jung verrichtet ist genau das richtige, denn man kann viele Produkte auf Dauer billiger reparieren lassen als immer wieder ein neues kaufen zu müssen. Was ist besser? Einen Backofen nach 5 Jahren für 200€ reparieren lassen, der dann 30 Jahre hält oder alle 5 Jahre einen neuen Backofen für 400€ kaufen? In dem Film werden viele Sachen angesprochen und auf ihre Wichtigkeit hingewiesen. Das Reparieren verschiedener Produkte haben wir im Anschluss des Films in unserem Praxisunterricht auch als Aufgabe gesehen. Unter den Produkten, die wir repariert haben, waren zum Beispiel eine Handtasche mit losem Henkel oder eine Hundebox mit einem kaputten Reißverschluss. Alle Produkte kann man nun wieder ohne Probleme benutzen. Wir möchten Sie bitten, das nächste Mal mehr darauf zu achten, was sie wegwerfen. Ist es wirklich kaputt oder kann man es noch reparieren? Helfen Sie das Müll- und Plastikproblem besser unter Kontrolle zu bekommen!
Vivien Solarek und Leon Frick
Schulprojekt „Rückgrat“ Wir e.V.
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